Diamond Beach – der schönste Strand Islands

Die bekannteste Tour in Island ist wohl die Golden Circle Tour. Wunderschöne Wasserfälle, Nationalparks und Geysire. Aber wusstet ihr, dass es im Süden Islands einen Strand gibt, der bedeckt ist mit Eiskristallen, welche aussehen wie Diamanten?

Der Diamond Beach war die Inspiration für unsere Islandreise; dieses Naturphänomen wollten wir wenigstens einmal im Leben mit unseren eigenen Augen sehen. Einmal den Fuß in den Sand dort gesetzt und wir waren vollkommen fasziniert. Was die Natur hier geschaffen hat, ist einzigartig und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.

Wo liegt der Diamond Beach?

Das wirklich schöne an diesem Ort ist, ihr könnt ihn ganz komfortabel erreichen. Er befindet sich nicht nur unmittelbar neben der Ringstraße, er ist außerdem ohne ein Allradfahrzeug zu erreichen, auch wenn die Parkplätze vor Ort nicht asphaltiert sind. Von Reykjavík aus sind es um die 380 Kilometer, was circa fünf Stunden Fahrt entspricht. Unmittelbar neben dem Diamond Beach liegt Jökulsárlón, eine Lagune, in der man das wegtreibende Eis bestaunen kann. Im Hintergrund der Lagune kann man den Gletscher erkennen, von dem das Eis nach vielen Jahren abbricht und zum Ufer getrieben wird.

Der Diamond Beach besteht aus zwei Stränden. Links und rechts neben der Brücke befindet sich jeweils ein Strandabschnitt mit eigenem Parkplatz, an dem man das angespülte Eis betrachten kann. Es hängt von dem Wellengang und der Windrichtung ab, an welcher Seite sich mehr Eis befindet, weshalb es sich von Tag zu Tag ändern kann, an welchem Strandabschnitt mehr Eis liegt.

Anna mit Eiskristall vom Diamond Beach

Entstehung

Der schwarze Sand am Diamond Beach und auch die Kieselsteine sind winzig kleine Fragmente der Basaltlava, welche das Gebiet bedeckt. Der Grund, warum das Eis angeschwemmt wird, liegt mehrere Jahre zurück. Das Eis bricht von einer Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab, welche jedoch nur ein kleiner Teil des riesigen Vatnajökull ist, der sich großflächig im Süden und Osten Islands erstreckt. Das abgebrochene Eis hat meist ein Alter von 1000 Jahren erreicht und auch nach Abbruch dauert es häufig mehrere Jahre bis es am Strand angeschwemmt wird.

Erscheinungsformen

Kein Eisberg sieht aus wie ein anderer. Sie variieren nicht nur in Größe, sondern auch in ihrer Form und Erscheinung. Am Diamond Beach findet man Eiskristalle, die man in die Hand nehmen kann, aber auch welche, die doppelt so groß sind wie man selber.

Die weißen, transparenten Eiskristalle erscheinen uns in einem so hellen weiß, weil alle Wellenlängen durch den komprimierten Schnee, welcher dazu führt, dass Blasen entstehen, gleichmäßig reflektiert werden. Die blauen Eiskristalle entstehen dadurch, dass nur die blauen und grünen Wellenlängen reflektiert werden. Rote und gelbe werden absorbiert, da Luftblasen weggespült werden, wenn das Eis unter Wasser ist. Wenn wir anschließend dieses Eis unter der Sonne sehen, erscheint es uns in einem wunderschönen blau. Die schwarzen Eiskristalle sind etwas seltener und entstehen durch vulkanischem Staub, welcher im Eis eingeschlossen ist.

Eis am Diamond Beach

Weitere Informationen

  • Eine Drohne über dem Diamond Beach, sowohl auch dem Jökulsarlon, fliegen zu lassen, ist verboten.
  • Unterschätze nie die Gefahr des Meeres. Die Wellen können sehr weit den Strand hochgespült werden und es besteht die Gefahr, dass nicht nur ihr, sondern auch eure Kamera nass wird.
  • Die Sonne geht über dem Meer auf und bietet tolle Möglichkeiten, das Eis in einem goldenen Schimmer zu fotografieren. Sonnenuntergang ist jedoch auf der Seite des Gletschers.
  • Es gibt wenig Möglichkeiten in der nahen Umgebung zu übernachten, vor allem, wenn ihr mit dem Camper unterwegs seid. Das Campen ist auf allen Parkplätzen untersagt.
  • Plane genug Zeit ein, um den Diamond Beach, aber auch den Jökulsárlón komplett zu erkunden. Daraus könnte schnell ein ganzer Tag werden.
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