Wir nehmen euch mit auf einen unvergesslichen Island Roadtrip! Nicht nur die Natur raubte uns den Atem, sondern auch das unbeständige Wetter und die freundlichen Einwohner. Alles über unseren Island Urlaub, die schönsten Sehenswürdigkeiten, Fakten und Campingmöglichkeiten findet ihr hier.
Tag 1
Der Tag der Anreise. Unser Flug ging um 14 Uhr direkt von Düsseldorf nach Keflavík Airport. Wir holten unseren VW Caddy ab und begannen unsere zweiwöchige Reise einmal ganz um die Insel herum.
Stellplatz: Raus aus Reykjavík an einem Waldeingang (kostenlos)
Tag 2
Über Þingvallavegur, 47km, 42min
Der Þingvellir Nationalpark gehört zum Golden Circle und vermittelt richtige Game of Thrones Vibes. Der Ort hat eine wichtige Bedeutung, nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Geschichte Islands. „Thing“ bedeutet Volk und „vellir“ so viel wie Ebene. Damit heißt der Nationalpark auch „Ebene der Volksversammlung“. Außerdem befindet sich vor Ort die Thingvellir-Kirche und die Reste alter Steinhäuser.
Wir wanderten bis zu einem kleinen Wasserfall namens Öxarárfoss. Der Weg dorthin war total interessant und hat Spaß gemacht, auch bei etwas Regen.
Ein unglaublicher erster Eindruck! Seit Tag 1 wusste wir, diese Reise wird ganz besonders werden!
Über Route 52, 102km, 1h 45min
Der Hraunfossar ist wirklich atemberaubend. Die vielen kleinen Wasserfälle strömen aus dem schwarzen Lavafeld, welches wohl um die 1000 Jahre alt ist. Der Name bedeutet, dass all die hunderte Wasserfälle aus der Lava heraus entspringen.
Über Snæfellsnesvegur, 155km, 1h 50min
Der Grund, Búðir aufzusuchen, ist die kleine schwarze Kirche mitten auf dem Land – Búðir Black Church. Der wolkenverhangene Himmel und die grün-braune Rasenfläche um die Kirche machten das Bild geradezu perfekt. Genau aus diesem Grund ist die kleine, minimalistische Kirche auch so ein beliebtes Fotomotiv für Fotografen.
Über Útnesvegur, 21km, 18min
Der Blick über die Klippen ist unglaublich. Viele kommen nach Arnarstapi, um die Bárður Snæfellsáss Statue zu sehen. Diese verkörpert eine von Islands vielen Sagen, welche unter anderem von dem Vulkan Snæfellsjökull handelt. Bárður soll einer der ersten Siedler dieser Gegend gewesen sein und Trollblut in seinen Adern haben. Er verschwand im Snæfellsjökull, wo er noch heute sitzen und seine Schätze bewachen soll.
Über Útnesvegur & Snæfellsnesvegur, 54km, 53min
Wir stellten uns auf einen Parkplatz neben einer großen Wiese mit vielen Islandponys und ließen den Abend mit Bildbearbeitung und einem guten Buch ausklingen.
Stellplatz: Parkplatz für den Grundarfoss (kostenlos)
Tag 3
Der Tag startete mit einem Drohnenflug zum Grundarfoss, ein 70 Meter hoher Wasserfall im Westen Islands.
Anschließend fuhren wir zu dem nicht weit entfernten Kirkjufellfoss. Dieser ist 16 Meter hoch und besteht aus zwei Stufen. Er liegt 1,5 km südlich des namensgebenden Berges, welcher 463 Meter hoch ist, und 2,5 km westlich vom Ort Grundarfjörður an der Nordküste der Halbinsel Snæfellsnes. Der Berg Kirjkufell ist außerdem Schauplatz in der Serie Game of Thrones.
Der Wasserfall ist zwar nicht so groß, wie die anderen bekannten Wasserfälle in Island, jedoch ist er durch seine Aufteilung wunderschön.
Aufgrund des Wetters (typisch Isländisch natürlich) war es sehr rutschig vor Ort. Dennoch schlenderten wir einmal halb um den Wasserfall herum und auf dem gleichen Weg wieder zurück.
Über Snæfellsnesvegur, 336km, 4h 35min
Ab in die Westfjorde! Garðar BA 64 ist das älteste Stahlschiffswrack Islands, welches 1912 in Norwegen gebaut wurde. Es hatte ursprünglich sowohl Segel, als auch Dampfmaschinen und war für den Walfang im Südatlantik bestimmt. Es ist ganze 30 Meter lang und 6 Meter breit und der eigentliche Name des Schiffes war Globe IV, aber nach einigen Besitzerwechseln wurde es Garðar genannt. 1981 wurde es an die Küste des Tals Skápadalur im Patreksfjörður geschleppt. Seitdem rostet es dort vor sich hin.
Solch alte Geschichten sind wirklich total interessant! Ihr könnt das Schiff auf dem Weg nicht übersehen und sogar ganz nah herantreten. Außerdem könnt ihr ein wenig ins Innere hineinschauen.
Auch mit einem wolkenverhangenen Himmel werden die Fotos einzigartig, denn so wird die Atmosphäre vor Ort super widergespiegelt.
Über Örlysgshafnarvegur & Rauðasandsvegur, 15km, 19min
Rauðisandur ist ein weißer Sandstrand im Südosten. Aber es ist nicht irgendein weißer Strand, sondern der einzige in Island. Auf dem Weg dorthin schlängeln sich schier endlose Straßen um die mächtigen Berge, welche sich Richtung Ozean strecken. Was einem wirklich den Atem raubt, sind die endlosen Weiten. Der Strand ist unfassbar viele Kilometer lang und die unzähligen Muscheln färben den Sand im Sonnenlicht rot, braun, gelb und orange.
Über Barðastrandavegur, 102km, 1h 40min
Den riesigen Wasserfall erkennt ihr schon von Weitem! Der Dynjandi ist einfach überragend und raubt einem den Atem. Campen ist vor Ort nicht mehr erlaubt, also werdet ihr genug Zeit einplanen müssen, um den nächsten Campingplatz aufzusuchen. Der Wasserfall ist 100 Meter hoch und unten doppelt so breit wie oben. Unter dem Dynjandi befinden sich noch mehrere kleinere Wasserfälle, deren Namen jedoch überhaupt nicht aussprechbar sind.
WOW! Der Dynjandi ist ein absolutes Highlight! Ihr könnt euch direkt vor ihn stellen – das Gefühl ist atemberaubend. Dreht ihr euch einmal um 180 Grad, habt ihr eine fantastische Aussicht über endlose Weiten.
Stellplatz: In der Nähe des Dynjandi bei einem Hotel (kostenpflichtig)
Tag 4
Auf in den Norden! Der Hvítserkur ist ein 15 Meter hoher Basaltfelsen mitten im Meer. Einer isländischen Sage nach soll dieser Felsen früher einmal ein Troll gewesen sein, welcher versteinert wurde, da er ein Kloster mit Steinen abgeworfen haben soll. Viele Touristen sehen in ihm jedoch eher einen trinkenden Drachen, weshalb er auch „The Drinking Dragon“ genannt wird. Um an den unteren Strand zu gelangen, müsst ihr die kleine Klippe herunterklettern. Durch die vielen Touristen ist dort ein kleiner Pfad entstanden, welcher aber noch immer sehr steil und rutschig ist.
Achtung! Vor allem bei Regenwetter ist der Auf- und Abstieg wirklich sehr rutschig. Ich habe mir vor Ort einen riesigen blauen Fleck zugezogen, da ich auf dem Weg ausgerutscht bin.
Über Þjóðvegur, 205km, 2h 40min
Auf in die nächste Stadt! Akureyri ist eine verhältnismäßig große Stadt im Norden Islands und sie befindet sich am Fuße des Fjords Eyjafjördur. In der Stadtmitte befindet sich die Kirche von Akureyri, welche in den 1940er-Jahren errichtete wurde und mit Buntglasfenstern ausgestattet ist, welche Szenen aus der isländischen Glaubensgeschichte zeigen.
Wir haben vor Ort zwar nur gegessen und übernachtet, jedoch kann man zum Beispiel auch im Kunstmuseum von Akureyri zeitgenössische Werke isländischer und internationaler Künstler bewundern.
Stellplatz: Campingplatz in Akureyri (kostenpflichtig)
Tag 5
Über Þjóðvegur (Mautgebühren!), 35km, 30min
Der nächste Wasserfall! Der Goðafoss ist einer der bekanntesten Wasserfälle in Island und ungefähr 11 Meter hoch. Sein Name bedeutet „Götterwasserfall“, da einer Sage nach der Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson heidnische Götterbilder in den Wasserfall geworfen haben soll, nachdem das Christentum dort als Staatsreligion anerkannt wurde. Im Jahr 2020 wurde der Goðafoss unter Naturschutz gestellt.
Der Wasserfall ist wirklich wunderschön! Seine außergewöhnliche Aufteilung macht ihn zu etwas ganz Besonderem und du kannst ihn aus verschiedenen Perspektiven betrachten und fotografieren.
Über Aðaldalsvegur & Norðausturvegur, 47km, 37min
Húsavík ist ein kleines Fischerstädtchen und gehört zum Diamond Circle. Dem Ein oder Anderen mag das kleine Städtchen vielleicht bekannt vorkommen, denn es wurde bekannt durch den Film „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga“, welcher von Netflix produziert wurde. Vor Ort ist es möglich, Whale Watching Touren zu buchen.
Natürlich haben auch wir eine Waltour gebucht! Diese ist absolut zu empfehlen und über North Sailing habt ihr die Möglichkeit, euch für eine umweltbewusste Tour zu entscheiden.
Über Krísilvegur, 56km, 47min
Auch der See Mývatn gehört zum Diamond Circle und liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Skútustaðir im Nordosten Islands im Bereich des Krafla-Vulkansystems. Der See befindet sich etwa 50 Kilometer südlich des Küstenortes Húsavík und ist circa 37 Quadratkilometer groß. Seinen Namen hat der See aufgrund seiner großen Mückenpopulation, welche vor allem im Sommer ansteigt.
Stellplatz: Campingplatz nah am See Mývatn (kostenpflichtig)
Tag 6
Über Þjóðvegur, 14km, 18min
Die Grjótagjá Cave ist eine Höhle mit einem kleinen See und wirklich magisch. Dieser See ist unterirdisch und aufgrund von geothermaler Aktivitäten erwärmt. Früher durfte man ohne Probleme in dem See schwimmen gehen, heutzutage ist dies jedoch verboten. Vielen wird diese Höhle eventuell bekannt vorkommen, denn sie war Schauplatz der Liebesszene von John Schnee und Ygritte in der dritten Staffel von Game of Thrones.
Diese Höhle ist definitiv magisch! Es riecht ein wenig nach Schwefel, aber die Atmosphäre lässt euch den Geruch vergessen. Grjótagjá Cave ist etwas eng, weshalb man darauf achten sollte, wie viele Besucher bereits in der Höhle verschwunden sind. Außerdem hat diese zwei verschiedene Eingänge und bietet somit auch unterschiedliche Perspektiven.
Über Þjóðvegur, 14km, 16min
Bei den Krafla Lava Fields handelt sich um ein großes vulkanisches System von ungefähr 100km Länge im Norden Islands. Dies ist bekannt für die blubbernden Schlammlöcher und ganz viel Rauch. Zudem befindet sich dort nicht nur ein türkisfarbener Krater, sondern auch ein Explosionskrater.
Zentrum ist ein Zentralvulkan, unter welchem sich in etwa 3km Tiefe eine Magmakammer befindet. Dieser Vulkan ist ganze 200.000 Jahre alt.
Das Wetter änderte sich jedoch schlagartig, was natürlich typisch ist für Island. Vor Ort bewunderte deshalb nur einer von uns das Lavafeld, während der andere im warmen Camper wartete. Dreimal dürft ihr raten, wer im Warmen wartete!
Über Þjóðvegur & Hólsfjallavegur, 70km, 1h 10min
Auf zum Dettifoss! Der leistungsstärkste Wasserfall im Nordosten Islands ist nicht nur unfassbar mächtig, sondern auch einschüchternd! Die Wassermassen, welche dort in die Schlucht fallen, sind atemberaubend. Er ist der zweit-leistungsstärkste Wasserfall Europas und um die 100 Meter hoch. Der Blick in die Jökulsárgljúfur Schlucht ist absolut einschüchternd und faszinierend zugleich.
Es gibt keine Absperrung, was bedeutet, dass ihr ganz nah an den Dettifoss herantreten könnt. Aber seid bitte vorsichtig. Die Steine können auch bei sonnigem Wetter aufgrund der Gischtwolke extrem rutschig sein, weshalb ihr immer auf euch achtgeben solltet!
Über Þjóðvegur, 160km, 2h 5min
Stellplatz: Platz neben einer Brücke in der Nähe von Fljótsdalshérað (kostenlos)
Tag 7
Über Seyðisfjarðarvegur, 26km, 27min
In Seyðisfjörður könnt ihr euch einen richtig schönen entspannten Tag zum Beispiel in einem der örtlichen Restaurants machen. Das kleine Städtchen ist für die berühmte Regenbogenstraße bekannt. Am Ende der Straße steht eine kleine, hellblaue Kirche, welche diesen Ort zu einem absolut fotogenen Platz macht.
Das kleine Städtchen ist einfach süß! Vor allem der Blick auf die hellblaue Kirche am Ende des Regenbogenweges ist traumhaft! Wir genossen ein leckeres Mittagessen in einem kleinen Restaurant.
Man sollte nicht mit einer großen Stadt rechnen, denn Seyðisfjörður ist wirklich nur ganz klein. Recherchen nach hatte das Dorf nur an die 700 Einwohner als wir vor Ort waren.
Über Þjóðvegur, 283km, 4h
Ein absolutes Highlight war der Gletschersee Jökulsárlón und der angrenzende Diamond Beach. Der See ist bekannt für die treibenden Eisberge, welche sich von dem Gletscher Breiðamerkurjökull ablösen. Mit einer Tiefe von 284 Metern ist er außerdem der tiefste See Islands. Wenn ihr genauer hinseht, werdet ihr vielleicht auch kleine Robben zwischen den Eisbergen erkennen können. Der Diamond Beach ist unterteilt und befindet sich einmal rechts und einmal links neben der Brücke. Dort werden die Eisberge teilweise angespült und es sieht so aus, als wäre der Strand übersät mit Eiskristallen – die Diamanten.
Träumen wir? Was ist das für ein fantastischer Ort! Kleine Robben zwischen den Eisbergen schwimmen zu sehen war nur die Kirsche auf der Torte!
Stellplatz: Ein Campingplatz zwischen dem Diamond Beach und dem Skeiðará Bridge Monument (kostenpflichtig)
Tag 8
Vor allem bei Sonnenaufgang ist der Diamond Beach etwas ganz Besonderes. Es war einfach magisch, die Sonnenstrahlen in den Kristallen brechen zu sehen.
Über Þjóðvegur, 57km, 43min
Im November 1996 verursachte ein gewaltiger Vulkanausbruch eine massive Gletscherflut. Riesige Eisblöcke wurden vom Flutwasser mitgerissen und wogen teilweise bis zu 2000 Tonnen. Der Wasserfluss war so groß, dass die Gígjukvísl-Brücke, die über die Skeiðarársandur-Sandflächen führte, weggespült und die Skeiðará Brücke schwer beschädigt wurde. Eine verdrehte, mit Graffiti überzogene Metallmanschette ist alles, was von der Skeiðará Brücke übriggeblieben ist. Heute heißt diese Sehenswürdigkeit Skeiðará Bridge Monument.
Man kann es sich vielleicht schlecht vorstellen, aber das Brücken-Wrack ist unglaublich wackelig. Dort hochzukommen wird weniger schwer sein, als sich weiter auf das Wrack vorzutasten, vor allem wenn es zudem auch noch leicht windig ist.
Über Þjóðvegur & Skaftafellsvegur, 6km, 6min
Der Svartifoss ist ein Wasserfall im Skaftafell Nationalpark. Aufgrund der Farbe der ihm umgebenden Basaltsäulen wird er auch „Schwarzer Wasserfall“ genannt. Unterhalb des Svartifoss sind noch die Reste eines kleinen Kraftwerks vorhanden. Vom Parkplatz aus geht ihr ungefähr eine gute halbe Stunde, welche jedoch schöne Ausblicke bietet.
Über Þjóðvegur, 58km, 43min
Der Foss á Síðu ist ein 82 Meter hoher Wasserfall im Süden Islands. Die Häuser unterhalb des Wasserfalls nennen sich Foss. Wenn das Wasser aufgrund von starkem Wind verweht wird, wird diese Erscheinung von den isländischen Einwohnern ein „fliegender Wasserfall“ genannt.
Uns reichte ein kurzer Blick durchs Fenster, aber der Wasserfall ist echt cool!
Über Þjóðvegur, 21km, 23min
Der Fjaðrárgljúfur Canyon war ein weiteres unserer absoluten Highlights. Die Schlucht ist an manchen Stellen bis zu 100 Meter tief und steht unter Naturschutz. Sie entstand aufgrund fließenden Wassers, welches von den Gletschern kommt. Der Fluss, der durch die Schlucht hindurchfließt, heißt Fjaðrá.
Ein Highlight jagt das nächste! Es war ein wenig windig, aber die Aussicht war atemberaubend. Wir hatten sogar mal Glück mit dem Wetter, weshalb wir einen noch fantastischeren Blick in die Schlucht, in die Weiten und auf einen schönen Wasserfall hatten!
Über Þjóðvegur, 69km, 53min
Vík í Mýrdal ist ein kleines Dorf, welchen am Meer in Süden Islands liegt. Der Ort hat nicht einmal 1.000 Einwohner und liegt im Schatten des Mýrdalsjökull-Gletschers.
Stellplatz: Vík Camping (kostenpflichtig)
Tag 9
Über Þjóðvegur & Reynishverfisvegur, 11km, 13min
Reynisdrangar sind Basalt-Meeresschornsteine unter dem Berg Reynisfjall. Sehen könnt ihr diese vom Black Sand Beach namens Reynisfjara. Dieser ist wohl einer der gefährlichsten in ganz Island, denn die Wassermassen werden mit einer gewaltigen Kraft an den Strand gespült. Reynisfjara ist tückisch und gefährlich, unter Umständen sogar tödlich.
Einer Legende nach entstanden die Basaltsteine, als zwei Trolle ein Schiff erfolglos an Land zogen und bei Tagesanbruch zu Felsnadeln wurden.
Als wir vor Ort waren, hatten wir vorerst super Wetter und der Ozean wirkte friedlich. Das Wetter änderte sich jedoch schlagartig und es fing an zu regnen und zu stürmen. Plötzlich wirkte auch das Meer bedrohlich und wir konnten die Warnhinweise nur allzu gut nachvollziehen.
Ein bekanntes Fotomotiv sind außerdem auch die Basaltsäulen am Strand, beim Klettern sollte man jedoch etwas vorsichtig sein.
Über Reynishverfisvegur & Þjóðvegur & Dyrhólavegur, 20km, 22min
Der Dyrhólaey Leuchtturm markiert mit seinem weißen Licht, welches alle 10 Sekunden aufleuchtet, den südlichsten Punkt Islands. Atemberaubende Ausblicke bieten sich in alle Richtungen. Wenn ihr nach Norden blickt, seht ihr den Gletscher Mýrdalsjökull, während sich im Osten Reynisdrangar befindet.
(P.S: Anschließend würde sich eigentlich als Nächstes das Sólheimasandur Flugzeugwrack auf der Strecke befinden. Die Wanderung dorthin ist jedoch 3,6 Kilometer lang und man sollte vor der Dämmerung wieder am Parkplatz sein, weshalb wir diesen Spot für den nächsten Tag geplant haben)
Über Þjóðvegur, 28km, 30min
Einer der wohl bekanntesten Wasserfälle in ganz Island ist wohl der Skógafoss, welcher 60 Meter in die Tiefe geht. Rechts neben ihm befindet sich ein Pfad, den ihr bis nach ganz oben laufen könnt, um einen weiten Blick über die Þórsmörk nach Landmannalaugar zu bekommen. Einer Legende nach soll der erste Wikingersiedler der Gegend einen Schatz in einer Höhle hinter dem Skógafoss vergraben haben. Einige Zeit später fand ein Junge die Truhe, welcher jedoch nur den Griff zu fassen bekam, ehe die Kiste verschwand. Der Ring dieser Schatztruhe wird im Museum Skógasafn aufbewahrt.
Genauso sieht ein Wasserfall im Bilderbuch aus. Der Skógafoss ist einfach wunderschön! Da hat es sich sogar gelohnt, beim Herangehen an den Wasserfall eine ordentliche Dusche zu bekommen.
Stellplatz: Skógafoss Camping (kostenpflichtig)
Tag 10
Über Þjóðvegur, 9km, 10min
Das Sólheimasandur Flugzeugwrack befindet sich circa 3,5 Kilometer entfernt vom Parkplatz. Die Strecke ist nicht asphaltiert und das Wetter kann einem den Weg ziemlich erschweren. Ihr habt demnach auch die Möglichkeit, den Extra-Bus zu nehmen. Bei dem Absturz im Jahr 1973 blieben alle Insassen unverletzt, was man auf den ersten Blick nur schwer nachvollziehen kann. Der schwarze Sand bewirkte eine Atmosphäre wie auf einem anderen Planeten.
Die Wanderung ist wirklich nicht spektakulär, denn man sieht im Grunde weit und breit gar nichts. Aus diesem Grund ist die Wanderung nicht ganz ungefährlich, denn viele Wanderer verlaufen sich bei schlechtem Wetter vor Ort. Beim Wrack angekommen ändert sich jedoch die Atmosphäre und ihr denkt, ihr seid auf einem anderen Planeten. Die Weiten kommen einem plötzlich nicht mehr gruselig, sondern atemberaubend vor.
Über Þjóðvegur, 36km, 27min
Weiter geht es mit zwei wunderschönen Wasserfällen: Seljalandsfoss und anschließend Gljúfrabúi. Der Seljalandsfoss ist 66 Meter hoch und liegt unterhalb des Gletschers Eyjafjallajökull. Ihr könnt hinter den Wasserfall gehen und durch die Wasserschleier auf das weite Land blicken. Wenn man die Felswand entlang nach Westen geht, sind dort mehrere kleine Wasserfälle und am Ende befindet sich der Gljúfrabúi, was „Schluchtenbewohner“ bedeutet. Er macht diesem Namen alle Ehre, da er sich zum Teil in einer halboffenen Höhle befindet. Die Schlucht ist begehbar und 40 Meter hoch.
Ok WOW. Der Seljalandsfoss ist wirklich toll, der Gljúfrabúi hat es uns jedoch wirklich angetan. Er ist ganz anders, als die vorherigen und auch folgenden Wasserfällen – er ist einfach einzigartig!
Über Dímonarvegur, 18km, 20min
Auch der Merkjárfoss befindet sich im Süden Islands, ist circa 45 Meter hoch und entspringt dem Fluss Merkjá. Dieser Wasserfall wird häufig auch Gluggafoss genannt, da „gluggi“ auf Isländisch „Fenster“ bedeutet und das Wasser wie durch offene Fenster strömt. Der Wasserfall ändert sich jede Generation etwas, da der Berg sehr weich ist. Im Jahr 1974 wurde auf der Grasebene unter dem Wasserfall der 1100. Jahrestag der Besiedlung Islands gefeiert.
Wir haben lange nach dem Wasserfall gesucht, da wir ihn auf Bildern unserer Recherche gesehen haben. Findet man ihn nicht bei Maps, dann sollte man beide Namen versuchen: Merkjárfoss und auch Gluggafoss.
Stellplatz: Campingplatz in der Nähe des Hjálparfoss (kostenpflichtig)
Tag 11
Über Þjóðvegur & Þjórsárdalsvegur, 101km, 1h 17min
Der Hjálparfoss befindet sich im Süden Islands und ist mit seiner Höhe von 9 Metern eher einer der kleineren Wasserfälle. Jedoch hat er etwas ganz Besonderes an sich – er ist zweigeteilt. Der Hjálparfoss stürzt über zwei Basaltsäulen in zwei Kaskaden in die Tiefe, welche sich im Fall wieder vereinen. Sein Name bedeutet aufgrund der Gegend Hjálp „Hilfewasserfall“.
Der Hjálparfoss ist eigentlich weniger bekannt, als viele andere Wasserfälle in Island, jedoch trotzdem gut besucht. Wir haben nicht damit gerechnet, dass vor Ort sogar Busse halten, um Touristen vorbeizubringen. Die Aussichtsplattform ist nicht ganz so groß, deshalb sollte man sich überlegen, wann man den Wasserfall am besten bewundern kann.
Über Þjórsárdalsvegur & Háifoss, 20km, 30min
Den Háifoss könnt ihr über zwei Wege erreichen. Von dem Hof Stöng aus könnt ihr eine weite Wanderung von fünf bis sechs Stunden unternehmen. Der Wanderweg ist nicht immer gut erkennbar und ihr musst teilweise durch ein Flussbett gehen, weshalb es noch eine Alternative gibt. Oberhalb des Wasserfalls, welcher übrigens 122 Meter hoch und damit der drittgrößte Wasserfall in Island ist, gibt es einen Parkplatz. Der Blick von oben in die Schlucht ist atemberaubend.
Hui, da oben kann es ganz schön windig werden! Haltet eure Sachen nah am Körper und verzichtet in jedem Fall auf einen Schirm! Die Schlucht jedoch ist wirklich unglaublich, fast malerisch. Wir konnten unseren Augen kaum glauben, als wir die Wasserfälle diese malerische Schlucht herunterstürzen sahen.
Über Þjórsárdalsvegur & Biskupstungnabraut/Route 35, 97km, 1h 30min
Der goldene Wasserfall, der Gullfoss, gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands und gleichzeitig ist er Teil des Golden Circle. Er besteht aus zwei Stufen, welche 11 und 21 Meter hoch sind. Von der zweiten Stufe aus stürzt das Wasser des Flusses Hvítá in eine Schlucht. Diese ist 2,5 Kilometer lang und 70 Meter tief. Der Gullfoss steht unter Naturschutz.
Über Route 35, 10km, 9min
Stellplatz: Campingplatz beim Geysir (kostenpflichtig)
Tag 12
Der Geysir ist eine absolute Touristenaktion in Island und gehört genauso wie der Gullfoss zum Golden Circle. Die zwei Berühmtheiten des Gebiets sind der Große Geysir und der Strokkur. Der Große Geysir ist wohl der bekannteste der Welt und zudem auch Namensgeber der anderen Geysire. Im Jahr 2000 erreichte er eine Ausbruchshöhe von 122 Metern, nachdem er einige Jahre sehr inaktiv gewesen ist. Auch heutzutage ist er wieder sehr inaktiv, was ihn jedoch umso geheimnisvoller macht. Der Stokkur hingegen ist der aktivste Geysir in Island und bricht circa alle vier bis zehn Minuten aus. Dabei erreicht er häufig eine Höhe von 15 bis 20 Meter.
SCHNEE! IM SEPTEMBER! Wir konnten es gar nicht glauben, als die kleinen Flocken vom Himmel fielen. In Verbindung mit den heißen Quellen und Geysiren war diese Situation einfach nur einzigartig!
Ach, und bitte wirf kein Geld in die Quellen. Das bringt euch wirklich gar nichts und ihr verschmutzt damit nur die Umwelt!
Über Route 35 & Biskupstungnabraut, 46km, 35min
Der Kerið Krater in Island ist definitiv ein Highlight entlang des Golden Circle. Dieser Vulkankrater bietet einen wunderschönen Rundgang sowohl oben, als auch unten am Kratersee. Der Krater ist schätzungsweise 6500 Jahre alt und die Seetiefe schwankt zwischen 7 und 17 Metern. Das blaue Wasser in Kontrast mit der roten Erde stellt ein wunderschönes Farbspektakel dar.
Die Wanderung um den Krater mit der tollen Aussicht und der Abstieg zum Kratersee sind sehr lohnenswert.
Der Krater ist zwar kostenpflichtig, jedoch sehr günstig im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeiten. Ein paar schöne Bilder sind schnell gemacht und man kann die Reise nach kurzer Zeit wieder aufnehmen.
Über Suðurlandsvegur & Route 49, 68km, 55min
Stellplatz: Parkplatz beim Busterminal BSI in Reykjavík
Tag 13 & 14
Reykjavík liegt an der Küste Islands, ist die Hauptstadt und gleichzeitig auch die größte Stadt des Landes. Vor Ort gibt es nicht nur vielseitiges Essen, sondern auch viele kleine Cafés und Sehenswürdigkeiten.
Zum einen gibt es in Reykjavík die Hallgrímskirkja, die isländische Staatskirche. Diese ist nicht nur von außen wunderschön, sondern auch von innen atemberaubend. Von Oktober bis April ist sie von 9 bis 17 Uhr geöffnet, von Mai bis September sogar von 9 bis 21 Uhr.
Bæjarins Betzu Pylur ist eure Anlaufstelle für typisch isländisches Streetfood. Die Hot Dogs vor Ort sind wirklich sensationell. Ganz traditionell bestellt ihr euren Hot Dog „eina með öllu“, also einmal mit allem.
Zum anderen findet ihr im Norden Islands am Meer das Sólfar, ein Sonnenschiff, in dem viele ein stilisiertes Wikingerschiff sehen. Dies wurde von Jón Gunnar Árnason (1931–1989) gestaltet und ist das bekannteste Fotomotiv Islands. Es symbolisiert das Versprechen eines neuen, unentdeckten Landes.
Das wohl schönste, was ihr in Island sehen könnt, sind die Nordlichter. Im Sommer werdet ihr keine Chance haben, die tanzenden Lichter zu erkennen, da es in dieser Jahreszeit viel zu viele Sonnenstunden gibt. Im Winter sind eure Chancen dafür umso höher. Wichtig ist, dass der Himmel nicht wolkenverhangen ist und ihr euch außerhalb der Lichter der Stadt befindet.
Wir dachten wirklich, wir hätten schon alles gesehen. Island ist traumhaft, keine Frage. Dann jedoch sahen wir die grünen Lichter über unseren Köpfen tanzen. Uns schossen Tränen in die Augen. So etwas Schönes hatten wir vorher noch nie gesehen.
Stellplatz: Parkplatz zwischen Reykjavík und Keflavík (kostenlos)
Tag 15
5:30 Uhr – Camper abgeben
6:00 Uhr – Flughafen
7:45 Uhr – Abreise
Tschüss Island! Du warst traumhaft schön und wir kommen mit Sicherheit bald wieder!