Logbuch: Unser Abenteuer in Kambodscha

Acht Tage, zwei Städte, unzählige Eindrücke. Unsere Reise durch Kambodscha war intensiv, überraschend, berührend – und manchmal einfach nur heiß. Zwischen jahrtausendealten Tempeln, dampfenden Garküchen und Momenten der Stille haben wir das Land in seinem eigenen Rhythmus kennengelernt. Dieses Logbuch erzählt von Begegnungen, Erkundungen und den kleinen Pausen dazwischen – Tag für Tag. Und kleiner Spoiler: Wir haben uns in dieses Land verliebt!

Tag 1: Im Rhythmus eines neuen Ortes

Von Luang Prabang in Laos geht es heute mit dem Flieger nach Siem Reap. Der Flug ist kurz und entspannt und schon stehen wir in der Hitze Kambodschas. Vom Flughafen aus bringt uns ein Bus für etwa eine Stunde ins Zentrum. Zum ersten Mal spüren wir dieses leicht verrückte, aber sympathische Durcheinander auf den Straßen Kambodschas.

Am Busbahnhof angekommen, geht es mit dem Tuk-Tuk weiter. Unser Fahrer heißt Poly, ist sehr freundlich und direkt auf unserer Wellenlänge. Wir tauschen Nummern aus, vielleicht machen wir unsere Tempeltour ja mit ihm!

Unser Hotel ist klein, süß und sehr gemütlich. Carlo verschwindet kurz im 7-Eleven nebenan, ich hüpfe unter die Dusche. Nach einem Reisetag braucht man eine kleine Pause.

Tag 2: Kunst und Khmer-Charme

Der Tag beginnt mit einem Berg Wäsche. Knapp zehn Kilo geben wir ab. Zum Glück stehen vor dem Hotel immer TukTuks bereit, sodass wir ganz unkompliziert zum Old Market fahren können.

Dort tauchen wir direkt ins bunte Getümmel ein: Stoffe, Essen, Souvenirs … alles sehr lebendig. Carlo entdeckt eine Statue aus Sandstein, in die er sich direkt ein bisschen verliebt. Danach landen wir im Café „The Little Red Fox“. Es ist stylisch, der Kaffee ist super und der Brownie toppt alles.

Nächster Punkt auf der To-do-Liste: Friseur! Und wir müssen sagen: Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Danach schlendern wir über den „Made in Cambodia Market“, der ebenfalls sehr charmant und liebevoll gestaltet ist.

Am Nachmittag machen wir kurz Pause im Hotel und schreiben Poly wegen der Tempeltour. Abends gehen wir nochmal raus: Erst essen wir Bao Buns (so gut!), dann gehen wir zur Pub Street, um ein Getränk zu trinken, und am Ende bummeln wir noch über den Night Market. Zurück im Hotel schauen wir uns noch eine Doku über Angkor Wat an – die Vorbereitung für morgen!

Okay, wir sind verliebt in Siem Reap!

Tag 3: Tempel, Sonnenaufgang und Schweißperlen

Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker: Die legendäre Tempeltour ruft! Poly wartet bereits und bringt uns zum Ticketschalter. Kurz darauf stehen wir vor Angkor Wat und sehen, wie die Sonne langsam aufgeht. Es ist voll, aber das Lichtspiel über den Türmen ist magisch und macht alles wett. Die Doku vom Vorabend zahlt sich aus. Wir erkennen Details, verstehen die Geschichte besser und saugen die Atmosphäre auf. Angkor Wat ist nicht nur der berühmteste Tempel, sondern wirkt wie ein riesiges, steinernes Geschichtsbuch mit endlosen Wandreliefs und einer fast übernatürlichen Stimmung. Die Größe und Symmetrie sind beeindruckend, und je länger man hinsieht, desto mehr Details fallen einem auf.

Danach geht es weiter zum Bayon Tempel, der ganz besonders ist. Überall blicken einen diese steinernen, sanft lächelnden Gesichter an, als wüssten sie etwas, das man selbst noch nicht versteht. Beim Baphuon-Tempel steigt nur noch Carlo schwer atmend die Stufen hoch. Die Hitze nimmt zu! Gut, dass Poly genug Wasser dabei hat – im Gegensatz zu unserer einzigen Flasche – und er lacht immer mehr darüber, wie fertig wir aussehen.

Ta Keo ist ein wuchtiger Tempelberg mit extrem steilen Treppen. Carlo klettert allein hoch und kommt schweißgebadet wieder herunter. Der Tempel wurde nie vollendet, was ihm eine ganz besondere, rohe Ausstrahlung verleiht.

Ta Prohm – ja, der Tempel mit den Würgefeigen und dem Dschungel-Feeling – ist wie aus einem anderen Film. Es ist unglaublich schön dort! Es ist faszinierend, wie sich der Urwald die Mauern zurückerobert. Die riesigen Wurzeln sehen aus wie lebende Skulpturen. Zum Abschluss besuchen wir noch Banteay Kdei, der ebenfalls toll ist, etwas ruhiger und mit einem schönen Innenhof, der fast meditativ wirkt. Viele Ecken sind verfallen, was dem Tempel aber gerade seinen Charme verleiht. Aber wir sind platt. Poly neckt uns: „Wollt ihr jetzt noch die große Tour dranhängen?” Eh … nein … seit über sechs Stunden auf den Beinen und unzählige Stufen später ist klar: Das reicht für heute.

Zurück im Hotel gibt es erst einmal Snacks. Dann: Stromausfall! Die Klimaanlage streikt und wir schwitzen weiter – diesmal im Zimmer. Am Abend gönnen wir uns ein fantastisches Essen im „WILD“. Die „Wild Wild West“-Frühlingsrollen sind der absolute Hammer. Ein Tag für die Geschichtsbücher!-

Dieser Tag war ein absolutes Highlight. Wir hatten so viel Spaß, haben unglaubliche Orte erkundet und am Ende noch lecker gegessen. Angkor Wat und all die Tempel drumherum sind einfach besonders und jeden Besuch wert!

Tag 4: Sandsteinliebe & Zirkuszauber

Der Morgen startet langsam. Dann lassen wir uns noch einmal zum Old Market fahren, denn Carlo kann nicht aufhören, an die Statue zu denken. Sie wird gekauft!

Danach bummeln wir ein wenig durch die Straßen, bevor wir uns im Sambo Khmer & Thai ein frühes Abendessen gönnen. Hier gibt es unser erstes Pad Thai – der kulinarische Auftakt für das nächste Land in ein paar Tagen: Thailand!

Am Abend steht dann das große Highlight auf dem Programm: Phare, der kambodschanische Zirkus. Es gibt keine Tiere und keinen klassischen Zirkus, sondern eine mitreißende Show voller Artistik, Tanz, Theater und Live-Musik. Die Darsteller erzählen in jeder Szene eine Geschichte, die sozial, gesellschaftskritisch, kreativ und sehr berührend ist. Ein Projekt, das junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen fördert und gleichzeitig grandios unterhält. Wir sind total begeistert!

Ich bin ein großer Fan dieses Zirkus! Die Show ist eindrucksvoll, voller Emotionen, Akrobatik und Ausdruck. Sie ist absolut empfehlenswert und war ein weiteres Highlight unserer Zeit in Siem Reap. Wir sind begeistert!

Tag 5: Busfahrt mit Überraschung

Nach dem Frühstück im Hotel fahren wir zum Busbahnhof. Heute geht es nach Phnom Penh! Wir hatten eine einfache Fahrt erwartet, bekommen aber eine richtige Snack-Offensive: Wasser, Croissant, Saft und später sogar ein warmes Essen zur Auswahl. Nicht schlecht!

In Phnom Penh erwartet uns die nächste Überraschung: Unser Hotel ist ein absoluter Volltreffer. Es hat eine Top-Lage, schöne Zimmer, ein schickes Bad und einen Rooftop-Pool mit Blick über die Stadt. Jackpot!

Abends gehen wir wieder ins WILD. Wie in Siem Reap ist es auch dieses Mal wieder super lecker!

Tag 6: Geschichte, die unter die Haut geht

Heute wird es leise. Unser Ziel ist Tuol Sleng, das ehemalige S-21-Gefängnis, das heute ein Museum über die Zeit der Roten Khmer ist. Der Ort liegt mitten in der Stadt. Früher war es eine Schule, dann ein Ort des Grauens. Unsere Guide führt uns mit ruhiger Stimme durch die ehemaligen Klassenzimmer. Sie erzählt sachlich, aber persönlich, auch aus ihrer eigenen Kindheit unter dem Regime. Ihre Stärke beeindruckt uns zutiefst. Wir sehen die kahlen Zellen, die Fotos der Opfer und die an den Wänden hängenden Regeln. Es ist schwer, all das aufzunehmen, aber es ist wichtig, nichts zu verdrängen.

Zum Runterkommen besuchen wir das Backyard Café, wo wir nicht nur lecker essen, sondern auch ein veganes Kochbuch geschenkt bekommen. Carlo hatte es zuvor schon gesehen und fand es toll. Wir trinken kalte Kokosnuss, essen Brot mit Guacamole – Carlo versalzt sie aus Versehen komplett mit dem aufgeschraubten Streuer – und atmen durch.

Zurück im Hotel machen wir eine kurze Pause. Dann kommt der Regen. Zum Abendessen gibt es Pizza 4Ps, die wir schon aus Hanoi kennen – lecker und vertraut. Auf dem Rückweg erwischt uns doch noch einmal ein Schauer. Aber irgendwie passt auch das zum Tag.

Tuol Sleng Genozid-Museum
Tuol Sleng Genozid-Museum

Tag 7: Noch mehr Geschichte & ein ruhiger Abschluss

Es geht noch einmal los: Wir tauchen erneut tief in die Vergangenheit ein. Unser Ziel sind die Killing Fields von Choeung Ek. Diesmal nutzen wir einen Audioguide, der uns dabei hilft, all das Gehörte einzuordnen. Die Atmosphäre ist erdrückend und beklemmend still. Die Massengräber, die Gebeine unter Glas und der hohe Gedenkstupa lassen uns sprachlos zurück. Die Ruhe an diesem Ort steht in starkem Kontrast zu dem, was hier geschehen ist.

Zurück in der Stadt besuchen wir noch einmal das Backyard Café und genießen diesmal eine vegane Bolognese und eine frische Bowl. Danach überlegen wir kurz, ob wir den Königspalast besichtigen sollen. Doch Hitze, Preis und Lustlosigkeit überwiegen. Wir genießen lieber den Sonnenuntergang über Phnom Penh vom Rooftop-Pool aus. Auch das gehört zum Reisen dazu.

Die letzten beiden Tage waren geprägt von der schrecklichen Vergangenheit des Landes. Gleichzeitig sind wir von der Stärke des Landes beeindruckt.

Tag 8: Abschied mit Wehmut

Heute heißt es Abschied nehmen. Wir packen und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Phnom Penh hat uns überrascht, Kambodscha tief beeindruckt.
Es fällt uns schwer, weiterzuziehen – aber wir freuen uns auch auf Thailand. Nächster Stopp: Bangkok!

Kambodscha hat uns mit seinen Tempeln, seiner Geschichte, seinem Essen und seinen Menschen völlig umgehauen. Zwischen Gänsehaut und Sonnenbrand, Lachen mit Poly und stillen Momenten an historischen Orten war diese Woche intensiv, schön, fordernd und bewegend. Ein Stück von uns bleibt hier. Wir lieben Kambodscha!

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Zuletzt aktualisiert: 02.07.2025
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