Wat Pho Bangkok – Der Tempel des liegenden Buddha

Der Tempel Wat Pho, offiziell „Wat Phra Chetuphon Wimon Mangkhalaram“, ist eine der ältesten und eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Bangkoks. Als „Tempel des liegenden Buddha“ bekannt, verbindet er auf einzigartige Weise spirituelle Bedeutung, historische Tiefe und kulturelle Bildung.

Lage und Umfeld

Er befindet sich im historischen Rattanakosin-Viertel Bangkoks, direkt südlich des Grand Palace und in der Nähe des Chao-Phraya-Flusses. Die Umgebung ist geprägt von weiteren kulturellen Höhepunkten wie dem Tempel des Smaragd-Buddha (Wat Phra Kaew) und Wat Arun, die für Reisende ideale Verknüpfungspunkte sind.

Geschichte und Entwicklung

Ursprünglich entstand Wat Pho im 16. Jahrhundert in der späten Ayutthaya-Periode als Wat Phra Chetuphon. Nach dem Fall Ayutthayas im Jahr 1767 wurde der Tempel trotz Verwüstung allmählich bedeutender. König Rama I. ließ ihn 1788 umfassend neu aufbauen, der Abschluss erfolgte 1801 mit der Umbenennung in Wat Pho.

Unter Rama III. erfuhr Wat Pho eine zweite, intensive Ausbaustufe: Zwischen 1831 und 1841 wurden zahlreiche Bauten und Bildungsprogramme realisiert. Durch die Einbeziehung von Wandinschriften mit Wissen zu Medizin, Literatur, Botanik, Astrologie usw. wurde Wat Pho zu einer Art „öffentlicher Universität“.

Im Jahr 2011 wurden diese epigraphischen Archive in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ aufgenommen. Heute zählt Wat Pho zu den bedeutendsten historischen Tempelanlagen Thailands.

Architektur & Sehenswürdigkeiten

Der Tempelkomplex erstreckt sich über etwa 9 Hektar (22 Acres) und ist in zwei Bereiche aufgeteilt, die durch eine Straße getrennt sind. Der nördliche Teil ist für die Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt den prächtigen Liege-Buddha sowie die zentrale Vihara. Der südliche Teil umfasst Mönchszellen und Bildungseinrichtungen.

Der liegende Buddha

Der Hauptanziehungspunkt ist die gigantische, goldbedeckte Buddha-Statue. Sie misst etwa 46 Meter in der Länge und 15 Meter in der Höhe. Ihre Füße (jeweils rund 4,5 Meter lang und 3 Meter hoch) zieren 108 kunstvoll eingelegte Motive aus Mutterperlmutt, die Buddhas Eigenschaften symbolisieren. Besucher können Münzen in 108 bronzene Schalen fallen lassen, um weltliche Leiden loszulassen und Glück zu fördern.

Chedis, Buddhabilder & Bodhi-Baum

Wat Pho beherbergt auch die größte Buddha-Bildersammlung Thailands. Auffallend ist die Gruppe der vier großen Chedis („Phra Maha Chedi Si Ratchakan“), die jeweils 42 Meter hoch sind, reich mit farbigen Mosaiken verziert wurden und von Rama I., III. und IV. errichtet wurden – teilweise als Reminiszenz an Vorlagen aus Ayutthaya. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Bodhi-Baum, der ursprünglich ein Ableger des heiligen Baumes von Bodhgaya in Indien war.

Liegender Buddha

Kulturelle Bedeutung und Thai-Massage

Wat Pho gilt als Geburtsstätte der traditionellen Thai-Massage. Hier wurde sie systematisiert, gelehrt und weiterentwickelt. Unter Rama III. wurde sie institutionell gefördert, um das Wissen zu bewahren. Der Tempel beherbergt bis heute eine Thai-Massage-Schule und ein Museum, in dem die Technik und Philosophie dieser Heilkunst erläutert werden.

Besucherinfos & Tipps

  • Öffnungszeiten: Täglich etwa 8:00–18:30 Uhr.
  • Eintritt: Circa 300 Baht pro Person, oft inklusive Wasserflasche. Kinder unter 120 cm oft frei.
  • Dresscode: Schultern und Knie bedeckt; respektvolle Kleidung ist Pflicht.
  • Anreise: Empfehlenswert über Chao-Phraya-Express–Boot bis Tha Tien Pier, oder MRT Blue Line bis Sam Yot – nur wenige Minuten Fußweg.
  • Tipp: Thai-Massage im Tempel bereits früh planen – großer Andrang möglich. Ebenfalls lohnt sich der Besuch in Kombination mit dem Grand Palace – fußläufig erreichbar.

Wat Pho beeindruckt durch seine tief verwurzelte Geschichte, seine reich verzierte Architektur, seinen unvergleichlichen kulturellen Einfluss – insbesondere in den Bereichen Medizin, Bildung und spirituelle Kunst – sowie seine zentrale Rolle in Bangkok. Für Besucher ist der Tempel weit mehr als eine Sehenswürdigkeit: Er ist ein lebendiges Museum, ein spirituelles Heiligtum und ein Ort des Wissens. Ein Besuch bietet faszinierende und nachhaltige Einblicke in Thailands kulturelles Erbe.

Dieser Artikel war über:ThailandAsienBangkok
Zuletzt aktualisiert: 06.09.2025
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