Kinkaku-ji: Der Goldene Tempel von Kyoto

Der Kinkaku-ji (金閣寺), auch bekannt als Goldener Tempel, ist ein Wahrzeichen von Kyōto und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Japans. Seine strahlend goldene Fassade spiegelt sich malerisch im umgebenden Teich und zieht jährlich Millionen Besucher aus aller Welt an.

Lage und Anreise

Der Kinkaku-ji liegt im nördlichen Teil Kyōtos und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Vom Hauptbahnhof Kyōto fahren die Stadtbusse Nr. 101 oder 205 direkt zum Tempel; die Fahrt dauert etwa 50 Minuten und kostet 230 Yen. Alternativ kann man die U-Bahn-Linie Karasuma bis zur Station Kitaoji nehmen und von dort mit dem Taxi oder den Buslinien 101, 102, 204 oder 205 weiterfahren.

Geschichte des Kinkaku-ji

Der ursprüngliche Bau des Kinkaku-ji geht auf das Jahr 1397 zurück, als der damalige Shogun Ashikaga Yoshimitsu den Pavillon als Teil seiner Altersresidenz errichten ließ. Nach seinem Tod im Jahr 1408 wurde das Anwesen auf seinen Wunsch in einen Zen-Tempel der Rinzai-Sekte umgewandelt und erhielt den offiziellen Namen Rokuon-ji (鹿苑寺), was so viel wie „Tempel des Rehgartens“ bedeutet. Der Name Kinkaku-ji (Goldener Pavillon-Tempel) leitet sich von der auffälligen goldenen Außenverkleidung des Hauptgebäudes ab.

Im Laufe der Jahrhunderte erlitt der Tempel mehrere Zerstörungen, unter anderem während der Ōnin-Kriege (1467-1477), doch der Goldene Pavillon selbst blieb weitgehend unversehrt, bis er 1950 durch Brandstiftung vollständig zerstört wurde. Der heutige Pavillon ist ein originalgetreuer Wiederaufbau aus dem Jahr 1955, der den historischen Charme und die Pracht des Originals bewahrt.

Architektur und Gestaltung

Der dreistöckige Pavillon kombiniert verschiedene architektonische Stile: Die erste Etage ist im Shinden-Stil gehalten, der an die Palastarchitektur der Heian-Zeit erinnert; die zweite Etage repräsentiert den Buke-Stil, der den Wohnsitz der Samurai widerspiegelt; und die dritte Etage ist im chinesischen Zen-Stil gestaltet. Die oberen beiden Etagen sind vollständig mit Blattgold überzogen, was dem Gebäude seinen unverwechselbaren Glanz verleiht. Auf dem Dach thront ein goldener Phönix, der als Symbol für Wiedergeburt und Unsterblichkeit steht.

Gartenanlage und Teich

Der Kinkaku-ji ist von einer weitläufigen Gartenanlage umgeben, die als herausragendes Beispiel der japanischen Gartenkunst gilt. Der Kyōko-chi (Spiegelteich) bildet das zentrale Element und reflektiert den goldenen Pavillon auf seiner Oberfläche, wodurch ein harmonisches Zusammenspiel von Architektur und Natur entsteht. Im Teich befinden sich mehrere Inseln und Steinformationen, die symbolische Bedeutungen tragen und die buddhistische Kosmologie darstellen. 

Besucherinformationen

Der Kinkaku-ji ist das ganze Jahr über geöffnet, wobei die Öffnungszeiten je nach Saison variieren können. Der Eintritt kostet 500 Yen für Erwachsene. Es wird empfohlen, den Tempel früh am Morgen oder spät am Nachmittag zu besuchen, um den größten Besucherandrang zu vermeiden und die friedliche Atmosphäre besser genießen zu können.

Ein Besuch des Kinkaku-ji ist ein unvergessliches Erlebnis, das die Schönheit und Spiritualität Japans eindrucksvoll widerspiegelt. Die Kombination aus beeindruckender Architektur, kunstvoll gestalteter Gartenlandschaft und tief verwurzelter Geschichte macht den Goldenen Tempel zu einem Muss für jeden Kyōto-Reisenden.

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