Cloud Forest Singapur – Tropischer Regenwald unter Glas

Ein grünes Wunderwerk inmitten der futuristischen Skyline von Singapur: Der „Cloud Forest” ist ein einzigartiges Naturerlebnis unter Glas. In einem riesigen, klimatisierten Kuppelgewächshaus können Besucher einen künstlich geschaffenen Nebelwald mit Indoor-Wasserfall, seltenen Pflanzen und beeindruckender Architektur erleben. Der Cloud Forest verbindet auf beeindruckende Weise Umweltbildung, Nachhaltigkeit und tropische Schönheit und zählt zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten Südostasiens.

Ein botanisches Meisterwerk in den Gardens by the Bay

Der Cloud Forest ist eine der Hauptattraktionen der weltberühmten Gardens by the Bay in Singapur. Eingebettet in die Marina Bay, direkt neben dem ikonischen Marina Bay Sands Hotel, thront das beeindruckende Glashaus als tropisches Paradies inmitten einer urbanen Megacity. Die zentrale Lage ermöglicht eine bequeme Erreichbarkeit: Ob zu Fuß von der Marina Bay Promenade, mit der MRT über die Station „Bayfront“ oder mit dem Taxi – alles ist möglich.

Der Eintritt in die Cloud Forest Dome ist kostenpflichtig, lohnt sich jedoch in jedem Fall. Das Erlebnis beginnt bereits beim ersten Blick auf die spektakuläre Glaskuppel: Knapp 58 Meter hoch und vollständig klimatisiert beherbergt sie einen einzigartigen, künstlich geschaffenen Nebelwald. Der Bau vereint modernste Technologie mit nachhaltigem Design, um ein einzigartiges Mikroklima zu schaffen, das kühle, feuchte Bedingungen simuliert – ideal für tropische Hochlandpflanzen aus bis zu 2.000 Metern Höhe.

Entstehung und Konzept – Architektur trifft Ökologie

Der Cloud Forest wurde im Jahr 2012 als Teil des staatlich geförderten Stadtentwicklungsprojekts „Gardens by the Bay” eröffnet. Dieses Projekt soll Singapur zur „City in a Garden” transformieren. Die Idee war es, der Bevölkerung und den Touristen einen Ort zu bieten, an dem Natur, Bildung und Innovation harmonisch miteinander verschmelzen.

Die Struktur des Cloud Forest ist ein technisches Meisterwerk. Über 3.300 Glasscheiben bilden die Kuppel, die vollständig aus Stahlträgern besteht. Das Gebäude nutzt ein ausgeklügeltes Kühlsystem mit nachhaltigen Energiequellen und Regenwassernutzung, um die nötige Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu erzeugen. Damit ist der Cloud Forest nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein Paradebeispiel für ökologisch verantwortungsbewusste Architektur.

Das Highlight: Der Indoor-Wasserfall

Gleich zu Beginn der Tour erwartet die Besucher eines der spektakulärsten Fotomotive: ein künstlich erzeugter Wasserfall, der aus 35 Metern Höhe in die Tiefe stürzt. Er ist von einer künstlich aufgeschütteten, üppig bewachsenen Berglandschaft umgeben, dem sogenannten Cloud Mountain.

Der Indoor-Wasserfall war bis 2023 mit einer Höhe von 35 Metern der höchste künstliche Indoor-Wasserfall der Welt. Inzwischen wurde er im Jewel Changi Airport (ebenfalls in Singapur) mit 40 Metern übertroffen. Der Berg kann bequem mit einem Aufzug erklommen werden. Von oben führt der schwebende Rundweg Cloud Walk spiralförmig wieder nach unten und bietet dabei spektakuläre Ausblicke auf die Pflanzenwelt und die Architektur der Glaskuppel. Der feine Sprühnebel des Wasserfalls erzeugt ein authentisches Hochlandklima mit durchschnittlichen Temperaturen von 23–25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit.

Pflanzenvielfalt aus aller Welt

Im Inneren des Cloud Forest gedeihen über 130.000 Pflanzen aus tropischen Hochlandregionen, beispielsweise aus Südamerika, Zentralafrika, Malaysia oder den Philippinen. Darunter finden sich seltene Orchideenarten, fleischfressende Pflanzen wie Kannenpflanzen (Nepenthes), Bromelien, Farne, Moose und exotische Blütengewächse, die in der freien Natur teils vom Aussterben bedroht sind.

Besonders eindrucksvoll sind die sogenannten Epiphyten – Pflanzen, die nicht in der Erde wurzeln, sondern auf Bäumen oder Felsen wachsen und ihre Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser ziehen. Diese Pflanzengruppe ist typisch für tropische Nebelwälder und zeugt von der enormen Anpassungsfähigkeit der Natur.

Beste Besuchszeit und praktische Tipps

Die beste Zeit für einen Besuch ist unter der Woche am Vormittag oder späten Nachmittag, wenn der Andrang geringer ist. Die klimatisierte Umgebung macht den Aufenthalt selbst bei heißen Außentemperaturen angenehm. Für Fotografen empfiehlt sich ein Besuch bei Tageslicht, vor allem während der sogenannten „Magic Hour“, wenn das Sonnenlicht durch die Glaskuppel fällt und ein fast mystisches Lichtspiel erzeugt.

Die gesamte Tour dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Ideal kombinieren lässt sich der Besuch mit dem Flower Dome, dem zweiten Glashaus der Gardens by the Bay, sowie dem Skywalk der Supertree Grove in direkter Nähe.

T-Rex im Cloud Forest
T-Rex im Cloud Forest

Nachhaltigkeit und globale Bedeutung

Der Cloud Forest in Singapur ist weit mehr als nur eine Touristenattraktion: Er ist ein globales Statement für nachhaltige Stadtentwicklung, Umweltbewusstsein und die Verbindung von Natur und Hightech. In Zeiten des Klimawandels und der rasanten Urbanisierung zeigt Singapur eindrucksvoll, wie urbane Räume grün, lebendig und zukunftsfähig gestaltet werden können.

Durch den Cloud Forest wird ein Stück gefährdeter Natur bewahrt und gleichzeitig einer breiten Öffentlichkeit als Bildungsstätte, Erholungsraum und ästhetisches Erlebnis zugänglich gemacht. Er inspiriert nicht nur Reisende, sondern auch Stadtplaner, Botaniker und Umweltaktivisten auf der ganzen Welt.

Ein Besuch des Cloud Forest ist bei jedem Singapur-Besuch ein absolutes Muss. Die Kombination aus visionärer Architektur, atemberaubender Pflanzenwelt und tiefgreifender Umweltbildung macht ihn zu einem Ort, der weit über reine Unterhaltung hinausgeht. Wer in die mystische Welt des Nebelwaldes eintaucht, verlässt ihn mit neuem Staunen über die Natur – und vielleicht auch mit einem stärkeren Bewusstsein für deren Schutz.

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