Logbuch: Hongkong – Kurztrip mit großen Eindrücken

Für uns war Hongkong in erster Linie ein Zwischenstopp – ein paar Tage zwischen zwei Etappen unserer Reise. Trotzdem wollten wir die Zeit nutzen, um einen Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Ohne große Erwartungen angekommen, haben wir uns treiben lassen: durch enge Straßen, vorbei an Hochhäusern, mit der Bahn auf den Peak, zu Fuß durch Märkte, Tempel und Einkaufszentren.

Was folgt, ist kein vollständiger Reiseführer, sondern ein ehrliches Logbuch unserer vier Tage in Hongkong, mit Alltagsmomenten, überraschenden Einblicken und ganz normalem Reisechaos.

Tag 1 – Erster Blick auf Hongkong bei Nacht

Als sich unser Flugzeug der Landung nähert, liegt unter uns das tiefe Schwarz der Nacht. Plötzlich – wie aus dem Nichts – bricht das Lichtermeer der Stadt durch die Wolkendecke. Hongkong liegt vor uns, dramatisch inszeniert von tiefhängenden Wolken und leuchtenden Farben. Die Stadt scheint aus dem Himmel heraus zu leuchten. Ein fast surrealer Anblick. Wir kleben an den Fenstern, während das Flugzeug langsam sinkt – gebannt und fasziniert.

Am Boden geht es weiter: Mit dem Uber rollen wir durch die nächtliche Stadt. Wir fahren vorbei an Hochhäusern, die wie Glaspaläste leuchten, über Brücken und hinein ins Herz dieser vibrierenden Metropole. Das werden spannende Tage!

Tag 2 – Spektakuläre Aussicht

Der Tag beginnt bodenständig: Unsere Wäsche hat dringend Aufmerksamkeit verdient. Während die Maschine ihre Arbeit tut, gönnen wir uns ein paar Snacks und Getränke von 7-Eleven – ein kleines Ritual, das in Asien nie fehlen darf. Anschließend geht es frisch duftend zur berühmten Peak Tram. Wir lassen eine Bahn passieren, um ganz vorne – beziehungsweise hinten – zu sitzen. Kluger Schachzug, denn der Ausblick während der Fahrt ist fantastisch: Die steilen Straßen, die sich wie ein grüner Tunnel den Berg hinaufschlängeln, wirken wie aus einem Film. Oben angekommen, erwartet uns der Peak Tower, ein verwirrendes Labyrinth aus Geschäften, Restaurants, Souvenirläden und Ausstellungen. Alles blinkt und funkelt. Die Aussicht? Spektakulär, auch ohne die kostenpflichtige Aussichtsplattform. Auf einer der frei zugänglichen Ebenen trinken wir Kaffee, essen Egg Tart, atmen die Höhenluft und schauen auf die Stadt hinab – ein echtes Postkartenmotiv.

Zurück geht es mit der Doppeldecker-Tram, ein nostalgisches Erlebnis mit fast gleichem Charme. Der Hunger führt uns schließlich zu einem kulinarischen Klassiker: Ichiran Ramen. Erinnerungen an Tokio werden wach. Slurpen, genießen, glücklich sein. Zum Nachtisch gibt es einen Mammy Pancake, knusprig und warm – ein Muss in Hongkong!

Was für ein Hongkong-Start! Wir haben die Skyline natürlich schon gestern bei der Landung erahnen können, aber der Ausblick vom Peak Tower war wirklich schön! Egg Tart ist sehr interessant. Ich glaube, wir sind beide größere Fans von den Mammy Pancakes (Wir sagen dazu Bubble Waffle)!

Tag 3 – Zwischen Dumplings und Filmstars

Heute steht Entdeckung auf dem Programm. Zu Fuß erkunden wir Hongkong und schlendern durch Einkaufszentren, darunter die K11 Art Mall, in der wir zwar keine Kunst finden, die aber trotzdem sehenswert ist.

Unser Hunger treibt uns zu Tim Ho Wan, dem legendären Dim-Sum-Restaurant. Die kleinen Leckereien schmecken wie erwartet: himmlisch. Danach trinken wir einen Kaffee, bevor wir weiterziehen. Wir beobachten Menschen an Spielmaschinen und tauchen in das Gewusel des Ladies Market ein: bunte Stände, schrille Rufe, dichtes Gedränge.

Gegen Abend erreichen wir die Avenue of Stars. Eine Promenade voller Erinnerungen an Asiens Filmgrößen. Viele Namen sagen uns nichts, aber Jackie Chan entdecken wir natürlich sofort. Als es Zeit für die berühmte Lichtershow wird, verdunkelt sich der Himmel, allerdings nicht wegen der Nacht, sondern wegen Regenwolken. Der Regen kommt plötzlich und heftig. Doch wir lassen uns nicht vertreiben, finden sogar einen besseren Platz und erleben die Show – bunt, musikalisch, ein bisschen kitschig, aber charmant.

Tag 4 – Ganz viel Regen zum Abschied

Unser letzter Tag beginnt mit einem gemütlichen, leckeren und entspannten Frühstück im Halfway Coffee. Danach zieht es uns zum Man-Mo-Tempel. Ein Ort des Innehaltens, des Lichts und des Rauchs. Überall hängen Räucherspiralen, es duftet nach Sandelholz. Die Atmosphäre ist ruhig und fast meditativ, ein starker Kontrast zur umtriebigen Stadt draußen.

Doch Hongkong hat viele Gesichter. Weiter geht es zum Yick Cheong Building, das auch als „Monster Building“ bekannt ist. Ein ikonisches Bauwerk – dicht, massiv, beinahe klaustrophobisch. Es ist nicht schön im klassischen Sinne, aber eindrucksvoll allemal. Letzter Stopp: Kennedy Town. Es regnet kurz, dann klart es auf. Vom berühmten Basketballfeld aus eröffnet sich der typische Blick auf Hochhäuser, Meer und Straße. Carlo wartet lange, um das perfekte Bild zu machen – und es lohnt sich.

Auf dem Weg zum Hotel holt uns der Monsunregen endgültig ein. Es schüttet wie aus Eimern. Wir warten; vergeblich. Schließlich raffen wir uns auf und laufen durch die Fluten von der Bahnstation zum Hotel. Tropfnass und noch immer mit verletztem Fuß (die Sri-Lanka-Story lässt grüßen) retten wir uns in die Hoteltoilette, ziehen uns um und trocknen uns etwas ab.

Und dann: Abfahrt. Mit der Bahn geht es zum Flughafen. Tschüss, Hongkong – es war intensiv, überraschend, chaotisch und echt schön.

Manchmal lohnt sich ein längerer Zwischenstopp eben doch! Das hat uns Hongkong jedenfalls wieder einmal gezeigt.

Abschied von Asien, Hallo Australien

Nach Wochen voller Tempelduft, Straßenessen, Tuk-Tuks und endloser Entdeckungen endet mit Hongkong unser Asienkapitel – zumindest vorerst. Es fühlt sich ein wenig unwirklich an.

Asien hat uns von Anfang an in seinen Bann gezogen – auf so unterschiedliche und intensive Arten. In Japan faszinierten uns die stille Präzision und Ästhetik, in Thailand begeisterten uns das Chaos der Straßen und das Essen, in Vietnam verzauberten uns die Energie und Intensität. Kambodscha berührte uns mit seiner Geschichte und Herzlichkeit und Laos mit seiner Ruhe und unaufgeregten Schönheit. Sri Lanka ließ uns tief durchatmen – mit Teeplantagen, Zugfahrten und einer Verletzung, die wir trotzdem als Teil der Erinnerung mitnehmen. China beeindruckte uns mit seiner schieren Größe – und der Chinesischen Mauer, die sich endlos durch die Hügel zieht. Taiwan überraschte uns mit seinem Mix aus Moderne und Tradition und Südkorea mit Popkultur und kulinarischer Vielfalt. In Malaysia erlebten wir Großstadt- und Inselleben, absolvierten einen Tauchkurs und erlebten jegliche Affen hautnah. Brunei wirkte dagegen still und gelassen. Und dann Singapur: blitzsauber, futuristisch, fast schon surreal. Schließlich Hongkong: vibrierend, dicht, kontrastreich.

Jedes dieser Länder war ein eigenes Kapitel und doch fügen sie sich in unserem Kopf zu einem großen, vielschichtigen Mosaik zusammen. Zwischen all dem haben wir nicht nur neue Orte, sondern auch ein Stück mehr von uns selbst entdeckt. Mit jedem Schritt wurde der Rucksack voller Erinnerungen an kleine Begegnungen, große Augenblicke und diese leise Magie, die Reisen so einzigartig macht, schwerer.

Der nächste Flug bringt uns nach Melbourne, zu unserer Familie dort – und in eine ganz andere Welt. Ein neuer Kontinent wartet, ein neues Abenteuer beginnt.

Dieser Artikel war über:HongkongAsien
Zuletzt aktualisiert: 19.08.2025
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