Irgendwo in den Westfjords

Need to know – Island Guide

Wenn es ein Land gibt, welches alle Vorstellungen und Wünsche eines Reisenden erfüllt, dann ist es Island. Die kleine nordische Nation im Nordatlantik ist praktisch komplett isoliert und doch jährlich reich besucht von Touristen, die sich in die teils dramatische Natur verlieben.

Wer nach Island reist, wird mit mehr natürlichen Wundern konfrontiert, als auf irgendeiner anderen Insel weltweit. Man findet hier nicht nur Vulkane, Lavafelder, Gletscher, Geysire und Wasserfälle, sondern auch Elfen, Kobolde und Feen. Isländische Kultur ist genauso faszinierend wie die Natur.

Hier findet ihr 13 hilfreiche Tipps, bevor ihr eure Reise nach Island antretet.

Saisons

Fangen wir mit den Basics an.

Hauptsaison: Ende Juni bis Mitte August.

Die Tage sind lang, die Nächte besonders kurz. Die Preise steigen an, jedoch sind auch die sogenannten F-Straßen geöffnet, welche durchs Hochland führen. Sehr viele Touristen sind unterwegs und Touren sollte man am besten im Voraus planen, um unnötige Wartezeiten vor Ort zu vermeiden.

Was man unbedingt wissen sollte: Die Nordlichter kann man in dem Zeitraum nicht sehen, da es nachts nicht ausreichend dunkel wird.

Nebensaison: Anfang Mai bis Ende Juni/Ende August bis Mitte Oktober

In den Nebensaisons sind die Preise deutlich gesunken, sodass man das gesparte Geld gut nutzen kann, um ein bis zwei Tage länger vor Ort zu bleiben. Es sind weniger Touristenbusse unterwegs, sodass man die Möglichkeit hat, schöne Bilder ohne große Menschenmassen zu schießen. Die F-Straßen im Hochland sind zu den Zeitpunkten jedoch leider geschlossen und das Wetter ist unbeständig; es kann durchaus kalt werden. In den Monaten August bis Oktober verringert sich die Tageslichtdauer; Mitte Oktober kann man mit elf bis zwölf Stunden Tageslicht rechnen.

Was man unbedingt wissen sollte: Ab September besteht die Chance, Nordlichter am Nachthimmel zu beobachten!

Wintersaison: Ende Oktober bis Ende April

Um Weihnachten rum sind die Tage am kürzesten; man sollte sich auf circa fünf Tageslichtstunden vorbereite. Die Natur bietet in den Monaten ein kontrastreiches Bild von klirrendem Eis und Schnee neben heißem Lava- und Schwefeldampf. Die Wetterkonditionen können sich binnen Minuten ändern und auch bestimmte Straßen und Sehenswürdigkeiten sind gesperrt. Dafür ist die Chance, Nordlichter zu sehen, sehr hoch!

Was man unbedingt wissen sollte: Im Winter besteht auch die Möglichkeit, Ski oder Snowboard fahren zu gehen!

Godafoss
Godafoss

Es wird Englisch gesprochen!

Keine Angst, auch in Island wird Englisch gesprochen. Wir wissen nicht, seit wann die Gerüchte rumgehen, aber aus irgendeinem Grund geht jeder davon aus, dass in Island nur Isländisch gesprochen wird. Na ja, jetzt klären wir euch auf! Auch in Island wird in der Schule Englisch unterrichtet, sodass jeder Isländer neben seiner Muttersprache auch Englisch reden kann.

Isländische Währung

Die Währung vor Ort sind Isländische Kronen. Viele Touristen bekommen einen Schock, wenn sie die Preise im Supermarkt das erste Mal sehen.

  • 1€ sind umgerechnet circa 137 IK
  • 1 AU$ sind circa 85 IK
  • 1 $ umgerechnet ungefähr 125 IK

Dementsprechend hoch sehen die Preise in Supermärkten oder Tankstellen aus. Eine Tankfüllung kann dann gerne mal fast 10.000 IK kosten.

Das Wasser stinkt, aber trink es!

Überraschung! Wasser aus dem Supermarkt ist unfassbar teuer. Das wird jeder Besucher des Inselstaates schnell herausfinden. Dieses Geld kann man sich aber ganz schnell sparen, indem man sich das Wasser aus der Natur abfüllt. Der Schwefelgeruch macht das ganze nicht sehr angenehm, aber erstaunlicherweise ist es das sauberste Wasser der Welt; und schmecken tut es auch! Der Geruch nach verrotteten Eiern kommt daher, dass das Wasser durch geothermale Energie aufgewärmt wird. Auch wenn diese Erklärung den Geruch nicht angenehmer macht, spart ihr euch damit sicher eine Menge Geld.

Das Wetter

Eine der größten Gefahren in Island ist das Wetter. Auch im Sommer kann es zu sehr starken Regenfällen oder Stürmen kommen, die nicht zu unterschätzen sind. Im Winter jedoch können Schneestürme aufziehen, wodurch auch die Straßen kurzfristig gesperrt sein können. Sei gut vorbereitet für längere Wanderungen, trage am besten den bekannten „Zwiebellook“ und habe ausreichend Proviant mit. Gute Webseiten, um das Wetter oder Straßenkonditionen zu prüfen, sind diese:

https://en.vedur.is

https://safetravel.is

http://www.road.is/travel-info/road-conditions-and-weather/

Unterstütze die Whale Watching Industrie

Der Walfang vor Island wurde ab dem Jahr 2003 wieder aufgenommen und man findet Wal noch immer auf Speisekarten in Restaurants und Supermärkten. Die Whale Watching Industrie zu unterstützen, ist der einfachste Weg, gegen den Walfang anzukommen. Die 24 zum Teil vom Aussterben bedrohten Arten sind eine wirkliche Attraktion und sollten bei einer Inselreise unbedingt auf der Liste stehen. Noch ist Island eins der besten Länder, Wale in freier Natur sehen zu können; mitunter sogar Blauwale. Mehr Profit dieser Industrie kann dazu führen, den Walfang ein für alle Male abzuschaffen.

Wal vor der Küste von Húsavík
Wal vor der Küste von Húsavík

Money, Money, Money

Island ist ein Land der Extreme; dazu zählen leider auch die Preise vor Ort. Daher empfehlen wir, mit ausreichend Budget anzureisen, um die Zeit in vollen Zügen genießen zu können. Neben manchen Attraktionen und Parkplätzen müsst ihr auch immer Essen und Sprit einberechnen (wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid). Das wird euch einiges an Geld kosten.

Drohnengesetz

Island hat unheimlich viele schöne Motive zu bieten. Aber auch hier gibt es bestimmte Drohnengesetze, die zu befolgen sind. Drohnen sind zum Freizeitgebrauch ohne jegliche weiteren Anforderungen erlaubt, müssen jedoch mit Anschrift und Telefonnummer gekennzeichnet sein. Eine Versicherung ist in Island nicht erforderlich, aber trotzdem zu empfehlen. Die maximale Flughöhe beträgt 120 Meter im kontrollierten Flugraum. Zu jeder Zeit sollte die Sicherheit und Privatsphäre der Mitmenschen gewährleistet sein. Außerdem ist ein Verbot für die meisten Sehenswürdigkeiten in Island vorgesehen, welches respektiert werden sollte. Durch die vielen Verstöße wurde das Drohnengesetz in Island bereits verstärkt; unfair für die Personen, die darunter leiden müssen, weil Fremde die Gesetze eines anderen Landes nicht respektieren.

Hraunfossar
Hraunfossar

Sei vorsichtig!

Auch wenn Island wirklich wunderschön ist, kann es auch sehr gefährlich sein. Es gibt die verschiedensten Naturgewalten, die einem schnell zum Verhängnis werden können.

Es gibt Gletscher, gewaltige Wasserfälle, es gibt aktive Vulkane und Strände mit gigantischen Wellen.

Diese Naturschauspiele sind außer Frage wunderschön. Wenn man jedoch nicht vorsichtig genug ist, kann das sehr böse enden. Vor allem an Stränden wird vor den gewaltigen Wellen gewarnt; das Schwimmen im Meer ist in Island häufig untersagt. Es gab bereits zu viele Todesopfer, die die Wassermassen unterschätzt haben und ihr Leben verloren.

Auch bei starkem Wind sollte man sich nicht zu nah an die Klippen stellen, ehe man sich versieht ist es schon zu spät. Nehmt die Warnhinweise also zur Kenntnis und seid vorsichtig!

Bewundere die Nacht

Sommer: Im Sommer ist es leider nicht möglich, die Nordlichter zu sehen, jedoch gibt es trotzdem einen Grund, sich nachts auf den Weg nach Draußen zu begeben. Die meisten Touristen sind nämlich nur tagsüber unterwegs und kommen gar nicht auf die Idee, nachts die Natur zu erkunden. Da es im Sommer jedoch auch in der Nacht noch hell ist, habt ihr die Chance, dir Sehenswürdigkeiten anzuschauen, ohne dass ihr eine Menschenmasse an Touristen vor euch stehen habt.

Winter: Das ist wahrscheinlich offensichtlich: Nordlichter! Die Chancen, Nordlichter im Winter zu sehen, sind sehr hoch. Trotzdem gibt es immer mal Nächte, an denen sie sehr schwach oder gar nicht auftauchen; das sollte einen jedoch nicht demotivieren. Auch wir hatten in der ersten Nacht Pech, in der anderen konnte man die wunderschönen Lichter jedoch mit dem bloßen Auge sehr gut erkennen!

Aurora Borealis
Aurora Borealis

Kreditkarten

Es ist egal, wo ihr seid, ihr könnt überall mit eurer Kreditkarte zahlen. Den Parkplatz, Toilettengebühren, Restaurants oder auch Souvenirläden; jedes Mal habt ihr die Möglichkeit, mit einer Kreditkarte zu zahlen. Man könnte sogar behaupten, dass diese lieber gesehen werden als Bargeld! Manche Touristen, die Island besucht haben, haben sogar nicht einmal Isländische Kronen zu Gesicht bekommen!

Blue Lagoon

Ein sehr heiß diskutiertes Thema ist die Blue Lagoon. Die Blue Lagoon ist ein Thermalfreibad in der Nähe von Reykjavík. Das Wasser im Thermalbad, welches übrigens eine Fläche von etwa 5000 Quadratmetern hat, hat eine Temperatur von circa 37 bis 42 °C und enthält Mineralsalze, Kieselerde und Algen. Um die Lagune zu betreten, muss sich jeder abduschen; nackt. Dies ist jedoch nichts Besonderes in Island, da es häufig nur Gemeinschaftsduschen gibt und man diese Prozedur bei fast jedem Thermalpool vollziehen muss, da die Isländer sehr viel Wert auf Hygiene legen.

Wir entschieden uns gegen einen Besuch der Lagune aus folgenden Gründen: Zum einen sind die Preise unwahrscheinlich hoch (80€ pro Person), zum anderen sollen die vorkommenden Stoffe deine Haare sehr schädigen. Außerdem gibt es „Gerüchte“, dass die Blue Lagoon gar nicht natürlich entstanden sei! Ein sehr wichtiges Argument für uns war auch die Menschenmasse. Die Lagune ist täglich überfüllt von Besuchern; da gibt es viel entspannendere Thermalpools rund um die Insel!

Bereitet euch darauf vor, dass ihr Island nie wieder verlassen möchtest!

Sei gewarnt: Ihr werdet euch unsterblich in dieses Land verlieben! Island wird nicht umsonst das Land von Eis und Feuer genannt. Jeder Tag bringt neue Erfahrungen und Eindrücke mit sich, da das Land so absolut vielfältig und einzigartig ist. Bei jedem Stop werdet ihr zu euch selbst sagen, dass ihr gerade das Schönste vor Augen habt, was ihr je gesehen habt und das immer wieder aufs Neue. Das Ausmaß des Dynjandi wird euch sprachlos machen, das Unvorhersehbare des Geysirs wird euch den Atem rauben und die Schönheit der Polarlichter wird euch zum Weinen bringen.

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